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Pressetext
Was schwirrt und flirrt und klirrt so spät durch Nacht und Wind, was klingt, was springt, was reimt sich nicht unbedingt, hat Wörter, Zeilen, Seiten? Was wird da vorgetragen, vorgelesen, angerissen, überflogen, was bleibt, egal ob echt oder erlogen? Was gilt im Salzachtal seit fünf Jahren als wirkungsvolles Oster-Vorspiel? Die 5. St. Johanner Spoken Word-Tage, ein Fest der Poesie, das da verspricht: Slam-Texte, vorgetragen von den besten Akteurinnen und Akteuren der österreichischen Poetry Slam-Szene, die ihre etwa fünfminütigen literarischen Ergüsse gewöhnlich stets vor Livepublikum ins Rennen schicken und sich vom 6. bis 8. April in der Alpenstadt einfinden. Am 6. April eröffnen zwei große Kaliber in der Buchhandlung Haidenthaler um 19.00 Uhr das Literaturfest standesgemäß zwischen Bücherregalen. Simon Tomaz (Wien), Finalist und Meister bei verschiedenen Slams und jemand, dessen Herz schon früh von Ronja Räubertochter und Momo gestohlen wurde, erzählt u.a. von seinen ersten „Frauen-Geschichten“, während Martin Fritz (Innsbruck) uns seine „intrinsisch süßlichen“ Texte um die Ohren schmiert. Tags darauf donnert Frauenpower von der Bühne im Haus der Musik, wo sich ab 20.00 Uhr Janea Hansen (Wien, Flensburg) und Käthl Töpfer (Innsbruck) auf der Bühnencouch einfinden, nicht um therapiert zu werden, sondern um uns von pathologischen Alltagsermüdungen zu befreien. Und das, obwohl für Käthl „Lebensweisheiten schlimmer sind als Darth Vader, Hitler und Sido in einer Big Brother-WG zusammen“. Am 8. April gastieren mit Mario Tomic und dem amtierenden Slam-Staatsmeister Christoph Steiner zwei Literaturgesteine, ein wortakrobatischer Doppelpack aus dem Grazer Becken, auf der Bühne der Kultur:Plattform. Thematische Eckpunkte könnten sein: Wahlweise die „Nachrichten aus der Zukunft“, „diese verblödeten, verdammten Verliebten“ oder „mit Drei in der Trotzphase und in der Rotzphase“. Die Kultur:Plattform lädt an allen drei Tagen bei freiem Eintritt zu diesem ungewöhnlichen Fest. Am Freitag und Samstag sorgt DJ D-Stroy für Feines vom Vinyl.
Tag 1 mit Simon Tomaz und Martin Fritz
Der Eröffnungsabend der 5. St. Johanner Spoken Word-Tage spart nicht mit großen Kalibern: Eintritt frei! Feuer frei! Sei dabei! Standesgemäß eröffnen zwei Akteure der Slam-Szene das dreitägige Fest zwischen Buchrücken und Bücherregalen. Da freuen sich die Literatenherzen, speziell jene von Simon Tomaz und Martin Fritz, die in der Buchhandlung Haidenthaler ab 19.00 Uhr ihr Bestes geben. Tomaz, Baujahr `92, belas bereits Bühnen in allen Bundesländern und im Ausland, erreichte zwei Mal das Finale bei den Österreichischen Slam-Meisterschaften und holte Vizemeistertitel bei den steirisch-kärntnerischen Meisterschaften und beim Ö-Slam 2016. Simon Tomaz ist Gründungsmitglied der Wiener Lesebühne „Bis einer reimt“ und Mitorganisator der U20 Poetry-Slams in Wien, gehört also – mit anderen Worten – zum Inventar der Slamily. So auch Martin Fritz, Jahrgang `82, dessen Werdegang und Berufswahl mit „so ziemlich alles, was mit Literatur zu tun hat“ auf die Schnelle umschrieben werden könnte. Aber wir haben Zeit: Fritz ist Literaturwissenschaftler an der Universität Innsbruck, Autor und Poetry Slammer, er war Teil der 1. Innsbrucker Lesebühne „Text ohne Reiter“ und betreibt den Blog assotsiationsklimbim.twoday.net. Als Akteur in der Literaturszene ist Martin Fritz auch in Literaturzeitschriften und Anthologien (zum Beispiel in „Radfahren Schön Trinken“, hg. von Wieser/Köhle) nicht zuletzt als Lyriker zu entdecken, wie in „intrinsische süßigkeit“ (Berger Verlag, 2013).
Frei