Mit der Arbeit über Theresia und Alois Buder will das landesweite Projekt Orte des Gedenkens darauf aufmerksam machen, wie wichtig die Unterstützung für Widerständige gegen den Nationalsozialismus von Seiten vieler auch nur am Rande Beteiligter war. Sie mussten sie versorgen, transportieren, verstecken, bestärken, warnen, helfen etc. Wir verwenden dafür den Begriff „Unterstützungswiderstand“, der für die Familie Buder und andere Helfende zutreffend scheint. Die betroffenen Personen hatten sich im Moment dafür entschieden, anderen bedrohten Menschen zur Seite zu stehen. Dass sie sich damit in Gefahr begaben, wussten sie. Dass sie deswegen unter Umständen mit ihrem Leben büßen würden, war ihnen im Moment der Entscheidung vermutlich oftmals nicht bewusst.
Wenn wir uns mit der Vergangenheit befassen, machen wir dies aus der Sicht der jeweiligen Gegenwart. Es wird dabei immer wieder nach Sinn und Orientierung gesucht. Aus der Geschichte kann Gutes und Böses gelernt werden. Was können wir individuell aus der Geschichte des Unterstützungswiderstandes „im Guten“ lernen? Und was bedeutet dieser Begriff überhaupt? Was für die betroffenen Familien und was für erinnerungspolitische Debatten?
Eine Veranstaltung mit
Andreas Kranebitter, Soziologe und Politikwissenschafter. Er ist seit 2023 Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes.
Elfriede Oblasser: Sozial- und Kulturarbeiterin,: feministische Aktivistin und Mitstreiterin einer No-Borderbewegung. Wegen der Unterstützung von „Goldegger Deserteuren“ wurden mehrere Familienmitglieder in KZs interniert.
Albert Lichtblau, Historiker. Teil des Teams von Orte des Gedenkens.
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Orte des Gedenkens und der Erinnerung
Widerstand gegen den Nationalsozialismus im Land Salzburg
Das Projektteam Orte des Gedenkens (Hildegard Fraueneder, Albert Lichtblau und Robert Obermair) realisiert im Zeitraum zwischen 2022 und 2027 Erinnerungsorte an Widerständige gegen die NS-Herrschaft in allen sechs politischen Bezirken des Bundeslands Salzburgs. Kern des Projekts ist eine Verschränkung von historischer Forschung, künstlerischer Thematisierung und pädagogischer Vermittlung in enger Zusammenarbeit mit regionalen Initiativen.
Von Mai 2024 bis Mai 2025 findet das Teilprojekt in St. Johann im Pongau statt, das sich mit dem Unterstützungswiderstand am Beispiel von Theresia und Alois Buder auseinandersetzt.
In Kooperation mit der Stadtgemeinde, der Geschichtswerkstatt und der kultur:plattform, alle St. Johann.
Gefördert vom Land Salzburg
Frei
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich