Manche Gruppen von Menschen, meist weniger privilegierte, werden von der Allgemeinheit oft nur als anonyme Masse wahrgenommen. Flüchtlinge oder besser Geflüchtete, um es korrekt zu formulieren, sind für dieses Phänomen ein aktuelles und wahrscheinlich das öffentlich präsenteste Beispiel. Der Hofgasteiner Andreas Prause hat in den letzten Jahren die Möglichkeit gehabt viele dieser Heimatsuchenden besser kennen zu lernen. Die dabei erlangte Bestätigung der an und für sich banalen Erkenntnis, dass jeder dieser Menschen ein individueller Typ, ein eigener Charakter mit eigener Vergangenheit und eigenen Träumen ist, hat bei Andreas Prause das dringende Bedürfnis erweckt, manche dieser Menschen, die ihm ans Herz gewachsen sind abzubilden. In großformatigen Kohlezeichnungen versucht er den jeweiligen Menschen aus der, fast immer negativ konnotierten, anonymen Masse (die Flüchtlingsmassen, das Flüchtlingsproblem, die Flüchtlingsströme…) herauszuholen und seine persönlichen Eigenschaften, sein Temperament, seine Verletzlichkeit mittels Portrait dem Betrachter zu offenbaren. Andreas Prause, geboren 1966 in Wien, aufgewachsen in Baden/Wien, arbeitete nach einer Kochlehre über 25 Jahre in der Gastronomie. Als Spätberufener studierte er ab 2004 am Mozarteum in Salzburg Kunstpädagogik in der Graphikklasse bei Prof. Stejskal und Prof. Terfloth. Seit 2009 unterrichtet er am BORG in Bad Hofgastein. In Einzel- und Gruppenausstellungen konnter er verschiedene Arbeiten in Salzburg, Hallein, seinem Heimatort Bad Hofgastein und Wien ausstellen.
Frei